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ÖIF-Forschungsbericht: Familiennachzug und Integration

Zielsetzung

Der ÖIF-Forschungsbericht untersucht, wie sich die Integration von nachgezogenen Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten entwickelt. Im Rahmen der Studie wurden Daten von 12.500 Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten in Österreich analysiert, darunter 2.500 Familiennachziehende, die zwischen 2018 und 2024 befragt wurden.

Zielgruppe(n)

Personen mit Fluchthintergrund, aus Drittstaaten und der Europäischen Union

Beschreibung

Im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) untersuchte das International Center for Migration Policy (ICMPD) die Arbeitsmarktintegration und soziale Integration von Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten, die über den Familiennachzug nach Österreich kommen. Dabei verfolgt sie 2 Hauptziele: Erstens untersucht sie, ob und inwiefern sich sowohl Integrations-Startbedingungen als auch Integrationserfolge von nachgezogenen Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten von jenen anderer Asyl- und subsidiär Schutzberechtigter unterscheiden. Zweitens werden Faktoren identifiziert, die die Arbeitsmarktpartizipation und den Spracherwerb der nachgezogenen Familienangehörigen erleichtern oder erschweren. Im Fokus stehen dabei 2 Gruppen: erwachsene Frauen, die in den meisten Fällen als Ehepartnerinnen nachgezogen sind, und junge Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte, die als minderjährige Kinder nachgeholt wurden. Die Grundlage dieser Analyse bildet die FIMAS-Studienreihe, an der von 2018 bis 2024 rund 12.500 Personen in Österreich per Online- und Telefonbefragung teilgenommen haben.

Die Ergebnisse zeigen: Nachgezogene Frauen sind überwiegend verheiratet (82 Prozent) im Vergleich zu originärantragstellenden Frauen (57 Prozent). Der Großteil der nachgezogenen Frauen lebt mit minderjährigen Kindern im Haushalt, deutlich mehr als in der Vergleichsgruppe der originärantragstellenden Frauen. Unter den als Minderjährige eingereisten Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten sind Nachgezogene seltener verheiratet als Originärantragsteller/innen, sowohl unter jungen Frauen als auch jungen Männern. Frauen im Familiennachzug haben zum Befragungszeitpunkt seltener an Deutschkursen teilgenommen. Auch die erreichten Sprachniveaus sind tendenziell niedriger. Bei der Selbsteinschätzung der Sprechkompetenz im Deutschen schätzen sich nachgezogene Frauen in den ersten Jahren nach der Ankunft deutlich schlechter ein. Jedoch zeigt sich auch, dass die Unterschiede zwischen nachgezogenen und originärantragstellenden Frauen mit der Zeit kleiner werden und 5 Jahre nach Ankunft nicht mehr beobachtbar sind. Junge Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte, die als Minderjährige eingereist sind, verfügen laut Selbstauskunft über deutlich bessere Deutschkenntnisse, wobei hier die Unterschiede nach Geschlecht und Art der Einreise vernachlässigbar sind. Nachgezogene Frauen sind seltener erwerbstätig und häufiger inaktiv. Sie sind zudem häufiger Hausfrauen als die Originärantragstellerinnen. Besonders in den ersten 3 Jahren nach Ankunft sind die Unterschiede erheblich. Nachgezogene junge Frauen sind genauso häufig erwerbstätig wie originärantragstellende junge Frauen, allerdings sind die nachgezogenen etwas seltener inaktiv. Bei jungen Männern sind die Unterschiede ausgeprägter, nachgezogene Männer sind deutlich seltener erwerbstätig als ihre originärantragstellenden Altersgenossen.

Projektinformationen

Institution(en):
Österreichischer Integrationsfonds
Projektzeitraum:
01.06.2024 - 01.03.2025
NAP.I Handlungsfeld(er):
Arbeit und Beruf, Sprache und Bildung
Links:
Forschungsbericht: Familiennachzug und Integration